Von Beinahe-Zusammenstößen auf Fußwegen

Wenn sie diesen Beitrag gelesen haben, dann werden sie wissen, dass ich ein Linkshänder bin, bzw. ein Linksabdreher. Aber sie werden dann auch verstehen, warum wir Menschen manche Dinge völlig unterschiedlich wahrnehmen und einfache Mathematik dies erklärt.

Zu Kollisionen kommt es immer dann auf einem Fußweg, wenn die Entgegeneilenden  in unterschiedliche Richtungen ausweichen und deshalb weiter aufeinander zu steuern.

So etwas passiert hin und wieder oder aber ziemlich oft. Das liegt aber nicht an unserer Wahrnehmung oder schlechten Karma, sondern an der Verteilung  von Links- und Rechtsabdrehern in der Bevölkerung.

Vieles in diesem Beitrag ist noch Spekulation und muss in Feldversuchen überprüft werden, aber so viel wissen wir bereits. Die Verteìlung von Links- zu Rechtshändern in Deutschland liegt irgendwo zwischen 10% und 20% und die Ausweichpräferenz scheint direkt mit der Händigkeit gekoppelt zu sein.

Begegnen sich nun Passanten in einer Pareto-Verteilung (Dies ist ja immer noch ein Software Entwicklungs Blog), dann ergibt sich folgendes Bild. 64% der Begegnungen verlaufen unkritisch, weil nur Rechtsabdreher beteiligt sind, 4% weil nur Linksabdreher beteiligt sind, aber 32% der Begegnungen verlaufen kritisch, weil beide Gruppen beteiligt sind.

Dass ein Linkshänder sich über Leute ärgert, die ihm dauernd vor die Füße laufen, ein Rechtshänder aber das Problem nicht wirklich bedenkenswert hält, liegt an den Begegnungen, an denen sie beteiligt sind.

Bei einem Rechtshänder kommen 32 kritische auf 64 unkritische, also nur jede dritte Begegnung ist kritisch. Der von der Verteilung bestrafte Linkshänder kommt aber nur auf 4 unkritische von insgesamt 36 Begegnungen. Für ihn sind über 80% der Begegnungen kritisch, das ganze Leben ein einziger Spießrutenlauf.

Wenn ihnen das nächste Mal ein Passant entgegenkommt, dann weichen sie doch einfach mal zur anderen Seite aus. Der Linkshänder wird es ihnen danken.