Vor einigen Tagen las ich von einer interessanten Anekdote aus dem zweitem Weltkrieg. Da ich diese Geschichte unbedingt teilen möchte, verfasse ich diesen Beitrag ohne die übliche Moral oder den offensichtlichen Parallelen in der Software Entwicklung. Ich denke aber, dass am Ende dieses Beitrags, jeder seine eigenen Lehren aus der Geschichte zieht.
Die Amerikaner wollten im zweiten Weltkrieg ihre Bomberstaffeln besser gegen Angriffe der Deutschen schützen und werteten deshalb die Treffer aus, die ihre Maschinen im Einsatz ereilten. Zufälligerweise der Bombertyp der meinen Beitrag Catch 304 – Der faule Trick als Titelbild ziert.
Das Schaubild, das sich daraus ergab, zeigte die offensichtlichen Schwachstellen an den Flügelspitzen und im zentralen Rumpf. Der Idee diese Bereiche besser zu panzern widersprach aber der Mathematiker Abraham Walden. Er arbeitete damals in der Qualitätsanalyse der Rüstungsindustrie und war ein anerkannter Statistiker. Seine Idee klang im ersten Moment kurios, aber nachdem er sie erklärte, wurden die Bomber an den Motorgondeln und dem Cockpit gepanzert.
Abraham Wald gilt nicht umsonst als einer der bedeutendsten Statistiker des 20. Jahrhunderts, den er hat als einziger erkannt, was die Militärs dort in den Händen hielten. Es war keine Darstellung der Schwächen der Maschinen, sondern das Negativ davon.
Die Amerikaner konnten nur die Treffer an Maschinen analysieren, die es aus dem feindlichen Luftraum wieder hinaus geschafft hatten. Da Treffer auf den Rumpf relativ gleichmäßig verteilt werden, sollten auch Treffer auf das Cockpit und die Motorgondeln im Diagram zu finden sein. Da es aber keine gibt, sorgten Treffer an diesen Stellen zum schnellen Absturz der Maschinen. Treffer in die Flügel hinderten aber nicht daran, zurück in die Heimat zu fliegen.
Die Militärs hatten genau die Maschinen in ihrer Analyse vergessen, die sie schützen wollten.