“It is sometimes an appropriate response to reality to go insane.“
Philipp K. Dick
Egal wie furchtbar Kundenanforderungen sind, wie erschreckend die Systemarchitektur entworfen wurde und wie indiskutabel die Source Code Qualität ist, spätestens im Nachbarbüro finden sie einen Kollegen mit einem seligen Lächeln ins Gesicht getackert. Obwohl das Projekt einem Schlachtfeld ähnelt, kann dieser Mensch erstaunlich positives in dieser Situation erkennen. Ähnlich wie den Protagonisten in den Romanen von Philipp K. Dick, scheint die Realität aus den Fugen zu geraten. Was ist hier los?
Die erste beruhigende Nachricht lautet, mit ihnen ist alles in Ordnung, sie sollten aber vielleicht den Job wechseln. Die zweite Nachricht lautet, der Kollege leidet am Stockholm Syndrom.
Das Stockhom Syndrom ist “ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen” und schlimmer noch, es “kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert“.
Was hat dies nun mit dem Kollegen im Nachbarbüro zu tun? Er fühlt sich im Wahnsinn der Arbeitsalltags gefangen und redet sich die Situation schön. Dies führt zur Verklärung der Umstände, Verdrängung der Probleme, Verharmlosung der Folgen und dem Verschließen vor Veränderungen.